© Maike Hüls-Graening

Wer im Urlaub baggern will

Beach Me Volleyball Camps in Wenningstedt-Braderup

von Nele Wein Fotos: Maike Hüls-Graening

Wer in den vergangenen beiden Sommern die Treppen zum Strand bei Wonnemeyer hinunterging, dem sind die vielen Volleyballfelder am Strand Richtung Kampen aufgefallen. Hier finden die Beach Me Volleyball Camps statt. Magazin Autorin Nele Wein war dabei.

BeachMe Camp am Strand von Wenningstedt auf Sylt
© Nele Wein

„Unser Tag beginnt früh, direkt nach dem Frühstück geht’s ans Training“, so Miriam Ahmed aus Hamburg. Die 24-Jährige spielt normalerweise Volleyball in der Halle, doch dieses Jahr probiert sie es Freiluft aus: an einem der schönsten Plätze überhaupt. Ein Urlaub, in dem sie nicht auf der faulen Haut liegt, sondern ihrer großen Leidenschaft nachgehen kann. „Beachvolleyball ist genau mein Ding!“ 

Eine Woche im Juli und drei Wochen im August werden hier die Netze von morgens bis nachmittags bei Wind und Wetter bespielt. Die Teams, die hier unermüdlich gegeneinander antreten, haben sich nicht spontan und zufällig gebildet. Das Projekt ist ein Volleyball-Feriencamp für Menschen mit „Bagger-Leidenschaft“. Die Teilnehmer des Camps machen je eine Woche Aktiv-Urlaub auf Sylt. Intensiv betreut von einem professionellen Trainerteam hat hier jeder, der sich anmeldet, die Möglichkeit, seine Volleyball-Künste erheblich zu verbessern. Der Trend zu sportlichen und aktiven Urlauben ist ungebrochen. Gerade junge Leute fällen eine Urlaubsentscheidung zunehmend wegen der sportlichen Möglichkeiten, die sie vor Ort haben. Die Lust daran, sich neuen Herausforderungen zu stellen, statt einfach nur zu entspannen, ist deutlich auf dem Vormarsch. Der Erfolg der „Beach Me-Camps“ in Wenningstedt-Braderup und an anderen Spots in Europa legt von dieser Entwicklung ein beeindruckendes Zeugnis ab.

„Nachmittags, nach dem normalen Training, setzen wir uns in Workshops noch intensiver mit einzelnen Techniken auseinander, wie etwa dem Windtraining“, erzählt Miriam weiter. Vom Trainingselement „Wind“ gibt es gerade in dieser Camp-Woche reichlich. Doch das kann die Teilnehmer aus ganz Deutschland nicht erschüttern. Sport in der Natur heißt auch, die Elemente zu genießen. Auf Sylt weht häufig ein ordentliches Lüftchen. Heute pfeift der Wind mit fast 40 Stundenkilometern gegen die Netze und der Sand fliegt. Die Camp-Teilnehmer nehmen die erschwerten Bedingungen gelassen:
„Es ist zwar anstrengend, aber ich sehe den Wind als Herausforderung. Außerdem lässt das Angebot nichts zu wünschen übrig. Die Trainer finden immer einen Weg, die Übungen spannend und unterhaltsam zu gestalten,“ erzählt die 30-jährige Michaela Wöhr.

Nach der intensiven Trainingswoche, in der man sich kennengelernt und eingespielt hat, wird die Camp-Woche mit einem großen Abschiedsturnier mit anschließender Feier im kursaal3 gekrönt.

Robin Brenner aus Stuttgart ist begeistert, vor allem von der Gemeinschaft im Camp: „Es ist sehr leicht, hier Kontakte zu knüpfen, auch wenn man alleine kommt. Unter Beachvolleyballern ist es meistens sehr entspannt. Wir sind ein großes Team, auch wenn wir mal gegeneinander spielen.“ Robin war mit seinen 22 Jahren vorher noch nie auf der Insel: „Hätten die Termine nicht so perfekt gepasst, wäre ich wahrscheinlich auch in ein anderes Camp gefahren – aber jetzt bin ich sehr froh, dass es so gelaufen ist! Ich bin positiv überrascht von Sylt.“

BeachMe Camp am Strand von Wenningstedt auf Sylt
© Maike Hüls-Graening
BeachMe Camp am Strand von Wenningstedt auf Sylt
© Maike Hüls-Graening

Gegründet wurde „Beach Me“ vor drei Jahren von den ehemaligen Volleyball-Profis Oliver Utermöhl und Mischa Urbatzka. Oliver war damals in der Automobilbranche tätig, aber hängte den Job an den Nagel – er träumte von mehr. Also rief er seinen alten Freund Mischa an. „Mischa und ich hatten schon immer den Traum, Beachvolleyballcamps zu organisieren. Es ist eine tolle Möglichkeit, Menschen für diesen Sport zu begeistern. Wir setzten uns zusammen und waren uns schnell bezüglich des Konzeptes von Beach me einig“, so der 30-Jährige. Den Kontakt auf der Insel bekam Oliver durch einen Sylter Freund aus der Studienzeit. So fand das erste Beach Me-Camp auf Sylt statt, bereits kurz nachdem die Idee entstanden war. Und 2018 können Sportbegeisterte den Beach-Volleyball-Urlaub in Wenningstedt zum dritten Mal buchen.

Anmelden kann sich normalerweise jeder, der über 18 Jahre alt ist, wobei auch extra Kinder- und Jugendlichen-Wochen für 13- bis 17-Jährige angeboten werden. Die bis zu 120 Teilnehmer werden in eine der Gruppen Anfänger, mittleres Niveau und Fortgeschrittene eingeteilt und trainieren eine Woche in ihren Teams mit abwechselnd einem der neun Trainer. Vom Anfänger bis zum Profi, ob jung oder alt, alleine oder als Gruppe – hier findet jeder sein Team mit Spielern auf Augenhöhe. Untergebracht sind die Teilnehmer je nach Wunsch im Nordseeheim, auf dem Campingplatz Wenningstedt, oder sie sorgen selber für ihre Unterkunft. Mit Übernachtung kostet das Camp 299 Euro. Das Team von Beach Me achtet darauf, seine Trainingswochen so nachhaltig und umweltfreundlich wie möglich zu gestalten und auch die Teilnehmer davon zu überzeugen, indem zum Beispiel keine Plastikflaschen verwendet werden. Wer also im nächsten Sommer Lust auf einen Sylt-Urlaub hat, in dem man aktiv und sportlich sein kann, der erschwinglich und gleichzeitig umweltfreundlich ist, aber vor allem eine Menge Spaß macht, der sollte sich schnell die Plätze für das nächste Beach Me-Camp sichern!

Dieser Artikel erschien ursprünglich in unserem Magazin

 

Für sofortige Vorfreude blättern Sie hier durch die letzten Ausgaben.

Oder stöbern sie hier durch eine Auswahl an Artikeln.

Sie benutzen offenbar den Internet Explorer von Microsoft als Webbrowser, um sich unsere Internetseite anzusehen.

Aus Gründen der Funktionalität und Sicherheit empfehlen wir dringend, einen aktuellen Webbrowser wie Firefox, Chrome, Safari, Opera oder Edge zu nutzen. Der Internet Explorer zeigt nicht alle Inhalte unserer Internetseite korrekt an und bietet nicht alle ihre Funktionen.