10 Jahre kursaal³

Rückblick und Ausblick mit Veranstaltungsleiterin Elke Wenning

Elke Wenning ist Veranstaltungsleiterin von Wenningstedt-Braderup und als solche verantwortlich für den kursaal³. Mit viel Engagement und Leidenschaft plant sie das Kulturprogramm für den Veranstaltungsort an der Wenningstedter Promenade, der in diesem Jahr in seine 10. Saison geht.

© Jutta Schewe

Was haben sie für die Saison 2024 geplant? 
Es wird wieder ein buntes Programm, wie man es vom kursaal³ kennt und erwartet: Eine bunte Mischung aus Lesung, Kabarett, Musik, Comedy, Bauchrednerei und Magie. Und mehrmals im Jahr bieten wir Sylter Künstlern, Schülern, Henner Krogh Preisträgern etc die Möglichkeit, ihr Können zu zeigen! Ich denke, dass wieder für jeden etwas dabei sein wird.

Was sind Ihre persönlichen Highlights in diesem Jahr?
Ich freue mich auf alle Künstler, die kommen! Aber ein ganz persönliches Highlight wird der Auftritt von Paul Potts am 23. August. Er wurde durch eine britische Castingshow quasi über Nacht weltberühmt. Und dass wir ihn jetzt auf unsere kleine Insel kriegen, ist schon toll und ehrt mich.
Mein zweites Highlight dieses Jahr ist Stephan Hippe am 04. Oktober, der ein multimediales Programm über Jacques Brel auf die Bühne bringt. Das Besondere dabei ist, dass er das ganze Leben des französischen Chansonniers bebildert und auch ganz viele der bekannten Lieder selber singt. In dieser Einmaligkeit habe ich das nirgends gesehen. Ein echter Tipp!

Der kursaal³ geht nun in seine 10. Saison. Wie blicken Sie auf diese Zeit zurück?
Das Tolle an meinem Job ist, dass ich wirklich zehn Jahre lang machen konnte, was ich wollte. Ich hatte im kursaal³  immer freie Hand und konnte das Programm so zusammenstellen, wie ich es für richtig gehalten habe. Natürlich hatte ich dabei immer auch die Zahlen im Blick und habe, glaube ich, ganz gut gewirtschaftet. Das breite Kulturprogramm konnte ich zum Beispiel durch Messen, Kongresse oder Feiern gegenfinanzierten. Denn Kultur alleine trägt sich aufs Sylt leider nur ganz schwer.

Was waren ganz besondere Momente für Sie in der Zeit?
Da muss ich kurz nachdenken, denn es waren ja im Schnitt 60 Veranstaltungen im Jahr, da kommen ganz schön viele Highlights zusammen. Aber ich erinnere mich gern an den Liedermacher Konstantin Wecker, der 2017 zu Gast war. Oder an die Burlesque-Show mit Trapezkünstlern und Live-Band. Wir hatten auch viele hochkarätige Diskussionsveranstaltungen, zum Beispiel zum Thema Nachhaltigkeitsziele oder zum Nahost-Konflikt mit Michael Patrick Kelly und seiner Friedensglocke. Auch das Format Meerwert_Mensch zu Gesundheitsthemen, das ich mit Pia Möller und Bärbel Knochenhauer auf die Bühne gebracht habe, war für mich ein tolles Erlebnis. 

In die letzten 10 Jahre fiel auch die Corona-Pandemie…
Die Pandemie war natürlich eine zusätzliche Erschwerung. Die Kosten liefen weiter, wir durften noch nicht spielen, als alle anderen schon längst geöffnet hatten. Das war eine Herausforderung, der wir uns einfach gestellt haben. Und rückblickend würde ich sagen, hat es ganz gut funktioniert.

Wie empfinden Sie die Entwicklung seit Corona? Hat sich dadurch nachhaltig etwas geändert?
Wir haben, wie viele andere Spielstätten in Deutschland, das Vorcorona-Niveau nicht wieder erreicht. Das liegt aber auch an den vielen darauf folgenden Schwierigkeiten, mit denen wir im Moment umgehen müssen: Kriege, Energiekrise, Inflation… All das, so glaube ich, veranlasst die Gäste, die Kultur erst mal hintenüberfallen zu lassen. Der Urlaub ist insgesamt teurer geworden als vorher, da geht man abends nicht mehr mal eben so in eine kulturelle Veranstaltung. In der Pandemie hat man ja auch gelernt, alles zu streamen. 
Was sich aber positiv verändert hat ist, dass sich das Publikum, beim Ausgang ganz oft bedankt. Das hat es vorher nie gegeben! Die Menschen bedanken sich, dass man durchhält und weiter macht und sagen, wie wichtig ihnen Kultur sei. Diese Dankbarkeit macht mich glücklich. 

kursaal³ im Haus am Kliff in Wenningstedt-Braderup auf Sylt
© Henning Sieverts

Was genau macht denn ein Abend mit Kultur so besonders?
Die Einzigartigkeit! Auch wenn man zwei Abende in Folge das gleiche Programm spielen würde, es wären trotzdem zwei komplett unterschiedliche Vorstellungen. Bei diesem einmaligen Moment dabei zu sein, ist einfach toll.
Und auch das gemeinsame Erleben, oder gerade das unterschiedliche Erleben von einer Darbietung, verbindet die Menschen. Man hat etwas, über das man sich austauschen kann und das halte ich für ganz wichtig, besonders in eher schweren Zeiten.

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