Die Hauptrolle spielen endlich wieder die Künstler!

Rückblick und Ausblick mit kursaal³-Chefin Elke Wenning

Eine Sommersaison mit mehr als 30 Abendveranstaltungen im kursaal³ liegt hinter der Veranstaltungsleiterin von Wenningstedt-Braderup, Elke Wenning. Es war eine Saison, in der Corona zwar noch eine Rolle spielte - die Hauptrolle übernahmen aber endlich wieder die Künstler auf der Bühne. Wir haben mit ihr gesprochen.

Wie haben Sie das Jahr 2021 bisher erlebt?
Besonders die erste Jahreshälfte war wirklich anstrengend - gefühlt sogar anstrengender als 2020. Es herrschte viel Hilflosigkeit und Verunsicherung unter den Künstlern, Agenturen und Veranstaltern. Die vielen Gespräche mit ihnen haben mich persönlich sehr mitgenommen und traurig gestimmt. Als wir dann im Juli endlich angefangen haben zu spielen, gab es Einlasskontrollen, Kontakt.Nachverfolgung mit der luca-App und viele Diskussionen - auch das war anstrengend. Zum Glück hat sich das imLaufe des Sommers alles eingespielt und entspannt.

Wie ist die Reaktion der Zuschauer auf die „neue Normalität“?
Mein Eindruck ist, dass sich viele Menschen noch nicht wieder trauen, Indoor Veranstaltungen zu besuchen - sie kommen definitiv nicht in Massen, obwohl wir ein ausgefeiltes Sicherheitskonzept umgesetzt haben. Aber die Leute, die da sind, sind richtig froh, dass wieder etwas passiert. Und sie artikulieren das auch den Künstlern gegenüber, machen mit, geben Standing Ovations und fordern Zugaben ein. Ganz oft bedanken sich Gäste beim Rausgehen bei mir und sagen: „Wie gut, dass Sie weitermachen!“. Das ist ein schönes Gefühl - und kommt definitiv häufiger vor als vor Corona.

Gruppenbild der Band Godewind in Winterbekleidung
© Thorsten Landsberger

Was war Ihr persönliches Highlight in diesem Jahr?
Der Sylt Art Fair Talk mit Michael Patrick Kelly in Kooperation mit der Galerie Geuer & Geuer war mein persönliches Highlight. Michael Patrick Kelly hat dabei von seiner Kunst und seinem Engagement für die israelisch-palästinensiche Freundschaft berichtet. In diesem Rahmen stand auch die Peace Bell bei uns im Haus am Kliff. Auch das Saxofon-Quartett „Sistergold“ hat mich begeistert - die Musikerinnen sind tatsächlich über sich hinausgewachsen. Und der Zauberer Christian de la Motte war so gut, dass ich ihm gleich einen Termin fürs kommende Jahr angeboten habe.

Wann geht es weiter im kursaal³ und auf welche Programmpunkte freuen Sie sich?
Wir läuten mit Godewind am 26. November die Adventszeit ein (siehe Bild). Auch in diesem Jahr findet nämlich das Auftaktkonzert ihrer Weihnachtstour bei uns statt.* Darauf freue ich mich jetzt schon sehr. In der Zeit bis dahin haben wir verschiedene Kongresse im Haus - auch, um das Kulturprogramm teilweise zu refinanzieren.

*Edit: Die Weihnachtstournee von Godewind wurde leider komplett abgesagt. Somit entfällt auch der Auftritt im kursaal³. 

Veranstaltungsleiterin Elke Wenning steht vor dem Meer und lächelt in die Kamera
© Jutta Schewe

Steht das Programm für 2022 auch schon?
Das Programm für 2022 ist jetzt schon mehr als voll - Teilweise schiebe ich Veranstaltungen ja schon seit 2020 und ich freue mich darauf, diese Künstler endlich sehen zu können. Quichotte oder Rüdiger Hoffmann fallen mir spontan ein. Da ist die Vorfreude im Laufe der Zeit tatsächlich gestiegen.

Was wünschen Sie sich für 2022?
Ich wünsche mir, dass wir keine Veranstaltungen mehr absagen müssen und die Künstler endlich wieder vor vollem Haus spielen können. 

 

Dieses Interview erschien ursprünglich im Inselmagazin Dein Sylt.

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